Kampf, Einsatz und Willen: Flyers gewinnen in Wien
In dieser Liga kann wirklich jeder jeden schlagen. Als krasser Außenseiter traten die Raiffeisen FLYERS die Auswärtsreise nach Wien an. Am Ende siegten die Welser mit 101:91 (50:38). Es war vor allem in der zweiten Hälfte ein offener Schlagabtausch. Wien konnte den Halbzeitrückstand schnell egalisieren. In den letzten 150 Sekunden konnten die FLYERS das Spiel aber für sich entscheiden und sind damit weiter im Rennen um die Top Sechs.
Von der ersten Sekunde dominierte Kampf und Einsatz. Die FLYERS versuchten Druck gegen den Ball zu erzeugen und so Ballverluste forcieren. Die Wiener setzten auf ihre individuelle Stärke und die Würfe von außen. Das erste Viertel bracht ein ständiges Hin und Her. Austen Awosika brachte eine 21:20 Führung nach zehn Minuten.
Bis zur 15 Minute war es weiter eng. Beide Teams ließen einige Würfe liegen. Die Intensität lag hoch. Die letzten fünf Minuten in der ersten Halbzeit gehörten aber eindeutig den FLYERS. Jarvis Ray war nicht zu halten. Mit einem Dreier (seinem 19. Punkt in der ersten Hälfte) stellte er eine 50:38-Führung her. Die Wiener fanden gegen die Offensive (14:3-Run in den drei Schlussminuten) kein Rezept.
Im dritten Viertel suchten die Wiener ihr Glück vermehrt jenseits der Dreierlinie. Je länger die Partie dauerte, fanden die Würfe auch in den Korb. Die Flyers Defensive wurde löchrig. In der Offensive gelang es nicht den freien Mann zu finden. Ein Dreier von Awosika in den letzten Sekunden brachte jedoch wieder eine 70:66-Führung. Wien antwortete im ersten Angriff des Schlussviertels mit einem Dreier. Die Spannung blieb hoch, ebenso die Intensität. Beide Teams kämpften um jeden Ball. Die Flyers versuchten es mit der guten alten Zonen-Verteidigung und konnten die offensive Schwächephase gut übertauchen. David Haughton brachte eine 82:81 Führung für Wien. 34. Spielminute. Offensiv wird es weiter Stückwerk. Einige Chancen werden liegen gelassen. Der Ball kam zu wenig in die Bewegung. Das Spiel war zu statisch. Aber mit viel Kampf bleibt es eng und spannend. Jason Detrick holt noch einmal die Führung für Vienna. 86:85. Doch die letzten 150 Sekunden gehörten den Flyers. Ray scort für Wels. Christian von Fintel zieht unwiderstehlich zum Korb und erhöht. Wenig später muss Davor Lamesic nach einem Reboundduell vom Feld. Er dürfte sich wieder am linken Knöchel verletzt haben. Die Verteidigung hält aber sicher und mit Fintel zeigt der nächste Routinier seine Führungsqualitäten. Er legte 100 Sekunden vor dem Ende seinen ersten erfolgreichen Dreier in den Wiener Korb. 86:92. Wien kann mehrmals nicht scoren. Die Uhr läuft herunter. 15 Sekunden zu spielen. Razdevsek wird beim Korbleger weggeräumt. Das disqualifizierende Foul gegen Shoutvin nützen die Flyers für vier Punkte. Die Partie ist entschieden.
Punkte: Ray 32, Awosika 22, Razdevsek 19, Lamesic 12, Fintel 7, Andjelkovic 4, Rimsa 3, Reichle 2.
Stimmen zum Spiel:
Sebastian Waser, Coach Wels: „Gratulation an meine Mannschaft. Was wir in den letzten fünf Spielen abgeliefert haben – und insbesondere heute – kann mir nur den größten Respekt entlocken. Hut ab!“
Davor Lamesic, Spieler Wels: „Es war kämpferisch und offensiv eine unglaublich starke Leistung von uns. Wir können sehr zufrieden sein mit dem Sieg, jedoch liegt noch ein weiteres wichtiges Spiel vor uns.“